Englische Wurzeln |
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Die englischen Viper Cobras gehören zu den Replikas, die man aus der Fülle der englischen Nachbauten auch als Laie relativ leicht an den extrem ausgestellten vorderen Kotflügeln erkennen kann.. Die Spur beträgt je nach Fahrzeug bis zu 30cm mehr als bei herkömmlichen Anbietern. Dadurch kennzeichnet die Viper Cobra ein aggressives Aussehen und eine satte Straßenlage mit sehr niedrigem Schwepunkt. |
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Mitte der Achtziger Jahre entschlossen sich die Brüder Bob und Martin Busbridge dazu, unter dem Namen Cobretti ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln. Bis dahin war man Vertriebspartner für Brightwheel (Cortina bzw. Granada-Basis), doch die gute wirtschaftliche Lage verlangte nach Bad Boy’s Toys und so entstand die Cobretti Viper mit Jaguar Achsen und kompressorbeatmetem Chevi 350 V8 mit aberwitzigen Leistungen. |
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Aufgrund der erxtremen Viper Geometrien konnten die Jaguar Achsen praktisch ungekürzt unter der Karosserie Platz finden. |
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Abb. 1: Cobretti Viper mit extremen vorderen Radhäusern |
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Die Cobretti Viper Philosophie setzte Alltagstauglichkeit und die konsequente Weiterentwicklung der Cobra-Idee in den Mittelpunkt, statt möglichst originalgetreuem Shelby-Nachbau auf Basis von 60-er Jahren Technik. Durch die zunehmend schwierigere wirtschaftliche Lage, war man bei Cobretti gezwungen einige Änderungen vorzunehmen. Martin Busbridge verläßt das Unternehmen und Bruder Bob setzt von da an auf kostengünstige Kundenlösungen. |
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Sein Ansatz, um die alten Tugenden dennoch zu retten, war konsequenter Leichtbau. Statt der schweren Jaguar-Achsen kam ein leichtes Ford Fahrwerk und statt dem Chevi Block ein Alu-Leichtmetallmotor, dem Rover 3,9L V8 zum Einsatz. |
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Durch die Viper-typischen ausstehenden Kotflügel und dem V8-Sound blieb der Biß, durch den Leichtbau die Fahrleistungen erhalten. Doch durch die Verwendung günstiger Großserientechnik, konnte das Fahrzeug im Durchschnitt für 5.000,- Pfund weniger angeboten werden, als die großen Spielzeuge und im Vergleich zu früher vermittelten jetzt eine leichtgängige Lenkung, Kupplung, Schaltung sowie Bremsen mehr ein Sportwagen-Feeling. Sozusagen erinnert das Handling mehr an den Cobra Vorgänger Ace, aber mit dem bösen Blick der Cobra 427. |
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Abb. 2: Cobra Viper Aufbau von Steve Carr mit rostfrei verzinktem Chassis |
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Deutsche Zulassung |
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In Düsseldorf hat alles im Frühjahr 1986 mit eben einem solchen Viper Cobra Bausatz aus England angefangen. Das Fahrzeug war 1987 fertiggestellt, doch die deutschen Behörden akzeptierten die englischen Papiere nicht, so daß eine einfache Zulassung zum Straßenverkehr nicht möglich war. . Diese Herausforderung nahm Firmeninhaber Mario Malzkorn an und begann mit der Erstellung eines aufwändigen Mustergutachtens. Als erste Hürde wurde der Pulserprüfstand - eine Betriebsfestigkeits- prüfung eines vollständig ausgerüsteten Fahrzeugs von 80 Stunden Dauer, was im normalen Fahrbetrieb einer Wegstrecke von 100.000 km entspricht - der RWTH Aachen gemeistert. |
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Abb. 3 : Pulserprüfstandstest der allerersten MM Cobra |
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Anschließend erfolgten die restlichen Prüfungen beim TÜV Essen. 1988 war es endlich geschafft: Die Cobra war zugelassen und das langersehnte Mustergutachten ausgehändigt. Für Mario Malzkorn die Grundlage für den Vertrieb der Viper Cobras auf dem deutschen Markt. |
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Abbildungen 1 und 2 mit freundlicher Genehmigung des Verlags Blueprint Books Ltd. in Reigate/ England aus deren Veröffentlichung “Cobra Replicas” von Iain Ayre erhältlich bei Amazon UK.
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Ford wollte den Busbridge-Brüdern den Namen Cobretti verbieten, weil er angeblich zu eng an Cobra angelehnt war, was diese einfach ignorierten.
die Philosophie von Steve Carr ist es, jegliche Halterungen und Schrauben zu verdecken um ein perfektes Finish zu erhalten. Da kommen schonmal 4000h zusammen ...